Gelebte Ressourcennutzungsstrategie in Schwendau


Die Gemeinde Schwendau ist Vorreiterin bei der Umsetzung der Tiroler Energiestrategie. Im Auftrag des Landes Tirol hat die Wasser Tirol vor einem Jahr ein Ressourcenbewirtschaftungskonzept mit Pilotcharakter für die Gemeinde erarbeitet und genau vor genau einem Jahr in einer Pressekonferenz mit LHStv Josef Geisler präsentiert. Genau ein Jahr danach wurde nun auch anhand des Umbaues der Neuen Mittelschule Hippach die konkrete Umsetzung eines Ressourcenbewirtschaftunsprogramms für einen öffentlichen Gebäudekomplex vorgestellt.
LHStv. Josef Geisler wies zunächst auf die Problematik hin, die Tiroler Energiestrategie für alle transparent und nachvollziehbar zu machen und betonte in diesem Zuge die Bedeutung solcher Projekte wie das der Gemeinde Schwendau; Projekte, die für sich selbst sprechen und dabei helfen, die Tiroler Energie-, Klima- und Ressourcenstrategie umzusetzen. Einen großen Schritt in diese Richtung machte die Gemeinde Schwendau mit dem Umbau der CO²-neutralen Neuen Mittelschule, welche als Musterbau für die Klima- und Energiemodellregion Zillertal gelten soll.
Der Nachhaltigkeitsstratege, Wasser Tirol-Gründer und Projektentwickler Dr. Ernst Fleischhacker lobte in diesem Zusammenhang die Bemühungen der Gemeinde Schwendau und des Landes Tirol: „In diesem Projekt wird nun auch die Tiroler Energiestrategie sichtbare Realität, weil hier die eigenen Ressourcen für die eigenen Zwecke im ökologisch – ökonomisch – sozialen Ausgleichs genutzt werden, bevor es andere tun oder tun müssen.“ Besonders vor dem Hintergrund des Zillertaler Mythos Leitbildes “Fünf Sterne für Regionen” erfüllt dieses Projekt die wichtige Funktion im Sinne einer “authentischen Symbolinszenierung” in den Nachhaltigkeitsbemühungen der Region im Bereich “Energie – Klima und Ressourcen”.
Der Schwendauer Bürgermeister Franz Hauser erläuterte das erfolgreiche Stufenkonzept des Projektes. Dabei wurde zunächst ein Ressourcenbewirtschaftungskonzept für die gesamte Gemeinde ermittelt. Daraus entstand die Idee, ein objektbezogenes Ressourcenkonzept für die NMS Schwendau zu entwickeln, welches neben den Umbau- und Sanierungsmaßnahmen der Schule auch das Schwimmbad und die Tennisanlage, sowie die Nutzer des Gebäudes in den Entwicklungsprozess mit einbezieht. So wurden von der Wasser Tirol-Akademie mit Lehrern/-innen und Schülern/-innen Energieworkshops durchgeführt.  So konnten sich diese im Rahmen des Umbaues des neuen Gebäudes engagieren und zudem die Haushalte besuchten und das Verhalten der BürgerInnen sowie die Kennziffern im Bereich Strom, Wärme und Mobilität mittels Fragebögen ermittelten.
Auf die Bedeutung solcher Projekte für die Behörden in der Bewertung öffentlicher Interessen ging Mag. Gerhard Moser von der Abteilung für Wasser-, Forst- und Energierecht ein. Für das heurige Jahr sind die Fördermittel für Ressourcenbewirtschaftungsprogramme von Gemeinden nahezu erschöpft, „für die Landesverwaltung sind solche Beispiele jedoch ein großer Ansporn, weitere Budgetmittel für die nächsten Jahre zu beantragen, um den Gemeinden die Möglichkeit zur Umsetzung von energie-, klima- und ressourcenstrategischen Maßnahmen zu geben“,so Moser.